Krankschreiben am Telefon: Das sagen die Ärzte in Essen dazu
Veröffentlicht: Montag, 19.10.2020 16:32
Ab heute gibt es wieder den Krankenschein am Telefon. Wer hustet, verschnupft ist und nicht zur Arbeit kann, ruft seinen Hausarzt an und bekommt den Krankenschein per Post. Wie ist das für die Ärzte? Wir haben nachgehakt.
So läuft das Krankschreiben am Telefon ab
Auch bei uns in Essen könnt Ihr Euch ab heute wieder am Telefon krankschreiben lassen. Damit sollen die Praxen während der Corona-Krise, vor allem jetzt in der Erkältungszeit, entlastet werden. Wer wirklich nur einen leichten Infekt der Atemwege hat, muss nicht im Wartezimmer sitzen und eventuell noch andere anstecken.
Wer krank ist und nicht zur Arbeit kann, kann bei seinem Hausarzt anrufen und kommt auf eine Rückrufliste. Dann ruft der Arzt/ die Ärztin zurück und fragt nach den Symptomen. Wenn es eindeutige Erkältungs-Symptome sind, dann gibt es eine AU (Arbeits-Unfähigkeitsbescheinigung). Der Krankenschein kommt dann per Post. Wenn die Ärzte den Verdacht haben, dass es etwas Anderes sein könnte oder unsicher bei der Diagnose sind, dann müssen die Patienten in die Praxis kommen.
So sehen die Ärzte in Essen das Krankschreiben am Telefon
Richtig gut finden die Ärzte bei uns in Essen das Krankschreiben am Telefon nicht. Dabei geht es nicht um mögliche Blaumacher. Wer sich vor der Arbeit drücken will, würde das sowieso machen, egal ob persönlich oder am Telefon. Aber: Am Telefon ist eine Krankheit und auch die Schwere der Krankheit nicht immer zweifelsfrei identifizierbar. Ein Arzt könnte vielleicht nicht erkennen, wie schlimm eine Erkrankung wirklich ist. Deshalb lassen sie Patienten, bei denen sie unsicher sind, trotzdem in die Praxis kommen. Einen Vorteil hat die AU per Telefon aber doch: Wer nicht krank im Wartezimmer sitzt, steckt auch niemanden an.
Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl hat über das Krankschreiben am Telefon mit dem Essener Hausarzt Dr. Ralph Köhn gesprochen. Hier könnt Ihr Euch das ganze Interview anhören.
