Indische Corona-Variante in Essen: Bisher extrem geringe Fallzahlen

Bei uns in Essen tritt die indischen Variante des Corona-Virus scheinbar kaum auf. Radio Essen hat beim Leiter des Institutes für Virologie am Uniklinikum in Holsterhausen nachgefragt. Dort wurde diese Virus-Variante bis jetzt kaum nachgewiesen.

Wenige Menschen in Essen an indischer Variante des Corona-Virus erkrankt

Bei gerade einmal vier Personen haben die Experten am Uniklinikum in Holsterhausen inzwischen die indische Variante des Corona-Virus entdeckt. Mehr als 90 Prozent aller Fälle stecken sich mit der britischen Mutation an. Der Leiter der Virologie am Uniklinikum Prof. Ulf Dittmer hält diese Virus-Variante im Moment für die stärkste. Auch die brasilianische und südafrikanische Varianten werden sehr selten bei uns nachgewiesen. Deshalb sieht er auch keine größere Gefahr in der indischen Variante.

Die sinkenden Fallzahlen führt Prof. Ulf Dittmer vor allem darauf zurück, dass inzwischen immer mehr Menschen immun gegen das Virus sind, weil sie geimpft sind. Darin sieht er auch eine Chance für den Herbst, wenn Corona-Viren normalerweise wieder aktiver werden und es mehr Ansteckungen gibt. Wenn bis dahin möglichst viele Essener und Essenerinnen geimpft sind, sollte uns eine vierte Welle nicht mehr erreichen, sagt der Virologe vom Uniklinikum im Gespräch mit Radio Essen.

Virologe in Essen hofft auf Lern-Effekt

Ulf Dittmer beklagt, dass es im Moment mit dem Impfen nicht so schnell voranginge wie gehofft. Er hofft aber, dass die Politiker:innen aus dieser Pandemie lernen und wir in Zukunft besser vorbereitet sind. Ein Beispiel: Striktere Kontrollen an den Flughäfen, um zu verhindern, dass sich auf diesem Weg Viren schnell verbreiten. Andere Länder würden das schon seit Jahren umsetzen. In der heute stark vernetzten Welt würden sich Viren viel leichter ausbreiten, das habe diese Pandemie deutlich gezeigt.

China zum Beispiel würde sich immer noch komplett abschotten, niemanden ins Land lassen und hätte die Pandemie mit sehr rigorosen Maßnahmen in den Griff bekommen. Die Virologen von der Uniklinik in Essen forschen seit Jahren gemeinsam mit Kolleg:innen aus Wuhan, wo das Corona-Virus zuerst aufgetreten ist. Sie pflegen einen regen Austausch. Es gibt immer wieder Kolleg:innen aus Wuhan, die in Essen arbeiten und umgekehrt.

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