Geschäfte in Essen: So kommt die Mehrwertsteuer-Senkung an

Vor drei Monaten hat die Bundesregierung die Mehrwertsteuer um 3 Prozent gesenkt. Das soll nach der Corona-Krise die Wirtschaft und den Umsatz im Einzelhandel wieder ankurbeln. Radio Essen zieht eine erste Bilanz.

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Mehrwertsteuer runter in Essen: So wirkt es

Der Chef des Einzelhandelsverbandes hält die Senkung der Mehrwertsteuer grundsätzlich für eine gute Maßnahme, macht sich aber auch nicht allzu viel Hoffnung, dass dadurch die Geschäfte deutlich mehr Umsatz machen. Das ist auch das Ergebnis einer Radio Essen-Stichprobe. Die Senkung der Mehrwertsteuer macht sich nur sehr wenig bemerkbar in den Geschäften und in den Autohäusern.

So sieht es in Fahrradläden und beim Möbelverkauf aus

Bei den Fahrradhändlern werden sowieso mehr Fahrräder repariert und bei Zweirad Stegemann am Viehofer Platz in der Innenstadt lassen die Kunden die gesparten Cent dann einfach da und das Geld kommt in die Trinkgeldkasse. Bei Bike 'n Service in Rüttenscheid führen die Verkäufer die Nachfrage auch eher auf den neuen Radtrend in Corona-Zeiten zurück als auf die Mehrwertsteuer-Senkung. Da gab es drei Anfragen von Kunden im Juni, ob sich die Bestellung um einen Monat rausschieben lässt, damit sie die 3 Prozent weniger bezahlen können.

Auch im Möbelhaus Gooran in Kettwig sagt ein Verkäufer, das Geschäft läuft ganz ordentlich im Moment. Das liegt aber wohl eher daran, dass die Kunden mehr Zeit haben und mehr zu Hause sind und sich dann überlegen, dass ein neuer Tisch oder ein neues Sideboard ganz schön wären. So geht dann auch mal ein Sideboard weg, das schon länger im Laden steht.

Essener Autohändler: Stimmung ist besser geworden

Bei den Essener Autohändler hat eine Radio Essen-Stichprobe eine positive Grundstimmung ergeben. Das liegt aber nicht wirklich an der Mehrwertsteuer-Senkung, sondern eher an den Rabatten der Hersteller, sagt ein Sprecher aus dem Autohaus Heinen in Altenessen.

Im Autohaus Gerschermann im Westviertel haben die Verkäufer gerade sehr viel zu tun. Im September haben sie dort mehr Autos verkauft als sonst. Für die Kunden machen sich die 3 Prozent bemerkbar. Dort fürchtet der Inhaber allerdings, dass Anfang kommenden Jahres dann der große Einbruch kommt und kaum noch Autos verkauft werden.

Im MTW Autohaus Mitsubishi im Westviertel freuen sich die Kunden, wenn die Inspektion ein paar Euro weniger kostet. Aber mehr Autos als sonst werden dort im Moment auch nicht verkauft.

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