Galeria Karstadt Kaufhof geht in die Insolvenz

Der Verwalter von Galeria Karstadt Kaufhof hat heute beim Essener Amtsgericht das Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof, Karstadt Sports und weitere Tochterunternehmen beantragt. Das ist der nächste Schritt zur Rettung der Kaufhäuser.

Galeria Kaufhof in Essen geschlossen
© Radio Essen/Kostas Mitsalis

Galeria Karstadt Kaufhof gehen in die Insolvenz

Der vom Gericht eingesetzte Verwalter für den Warenhauskonzern in Essen geht den nächsten Schritt. Heute hat er am Essener Amtsgericht das Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof, Karstadt Sports und die weiteren Tochterunternehmen, unter anderem die DINEA Gastronomie und Karstadt Feinkost, beantragt. Das hat das Essener Amtsgericht am Mittag mitgeteilt. Bis Anfang September haben jetzt die Gläubiger der Warenhäuser Zeit und können ihre Forderungen stellen. Danach entscheidet das Gericht, wie es weiter geht. Gleichzeitig mit dem Insolvenzantrag hat der Sachverwalter Rechtsanwalt Dr. Frank Kebekus auch einen Sanierungsplan für Galeria Karstadt Kaufhof und Karstadt Sports vorgelegt.

62 Kaufhäuser sollen geschlossen werden

Laut dem bekannt gewordenen Sanierungsplan sollen 62 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof geschlossen werden. Insgesamt sind es heute noch 172 Kaufhäuser. Hier in Essen sollen alle drei Filialen im Limbecker Platz und am Willy-Brandt-Platz geschlossen werden. Für den Erhalt zumindest eines Standortes machen sich zur Zeit viele Politiker, unter anderem Oberbürgermeister Thomas Kufen, stark. Die Gewerkschaft Verdi will um den Erhalt möglichst vieler Stellen kämpfen. Es steht auch eine Fragezeichen hinter der Hauptverwaltung, die immer noch an der Stadtteilgrenze Bredeney/Schuir ist. Galeria Karstadt Kaufhof verlangt vor allem von den jeweiligen Vermietern weitere Zugeständnisse bei den Mieten. Die wurden zum Teil schon drastisch gesenkt. Der Konzern hatte schon vor der Corona-Krise Probleme. Die wurden allerdings durch die lange Schließung der Warenhäuser wegen der Corona-Pandemie noch deutlich verschärft.

Mitarbeiter sollen sich schnell entscheiden wie es weiter geht

Für die Mitarbeiter bei Galeria Karstadt Kaufhof geht es jetzt Schlag auf Schlag. Kaum ist das Unternehmen aus dem Schutzschirmverfahren ausgeschieden, kommen kommende Woche schon die Vertreter der Transfergesellschaft ins Haus und legen den Mitarbeitern die neuen Verträge für die Beschäftigungsgesellschaft vor. Sie sollen sich binnen einer Woche entscheiden und den Vertrag möglichst unterschreiben, erklärte heute ein Betriebsrat auf Radio Essen-Nachfrage. Der Betriebsrat will die Verträge aber erst einmal von einem Anwalt prüfen lassen. Außerdem ist für jeden die Situation anders, einige stehen kurz vor der Rente, andere wollen eigentlich gern weiter im Unternehmen arbeiten. Deshalb soll es kommende Woche Donnerstag auch erneut eine Betriebsversammlung im ehemaligen Kaufhof am Willy-Brandt-Platz geben.


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