Expertenrat empfiehlt Lockerungen mit Augenmaß - Corona-Update 12.04

Ein Expertenteam aus Wirtschaft, Wissenschaft und weiteren Bereichen hat nach übereinstimmenden Medienberichten ein Dokument präsentiert, in dem Maßnahmen und Vorschläge zu Lockerungen der aktuellen Einschränkungen dargestellt werden.

© Land NRW / Mark Hermenau

Neue Fallzahlen zum Ostersonntag

Auch am Ostersonntag hat das Gesundheitsministerium in NRW neue Fallzahlen zu Covid-19 veröffentlicht. Demnach sind (Stand 12. April 11:30 Uhr) 26.333 Menschen mit dem Coronavirus infiziert (682 mehr als am Vortag, 569 Personen am oder wegen des Virus verstorben (35 mehr als am Vortag) und 12.832 Menschen wieder genesen (656 mehr als am Vortag). Wie üblich weisen die Zahlen an Wochenenden immer wieder große Schwankungen vor. Das liegt daran, dass nicht alle Kommunen und Gemeinden mit neuen Zahlen versorgt werden, die ans Land weitergeleitet werden.

So sieht das Konzept zur Exit-Strategie des NRW-Expertenrats aus

Aus NRW kommen Vorschläge, wie die Maßnahmen gegen das Corona-Virus zurückgefahren werden könnten. Eine Expertengruppe aus zwölf Personen bestehend, hat im Auftrag der Landesregierung Vorschläge entworfen, die Ministerpräsident Armin Laschet in der kommenden Woche mit Kanzlerin Merkel und den anderen Ministerpräsidenten besprechen will. In dem Papier heißt es, die gesellschaftlichen Schäden seien extrem groß.

Die Volkswirtschaftlichen Folgen, die Vereinsamung älterer Menschen und die Zunahme häuslicher Gewalt und Kindeswohlgefährdungen seien genauso ernst zu nehmen, wie die Gefahr einer Ansteckung durch das Coronavirus - so heißt es sinngemäß in dem 15-seitigen Papier. Diese negativen Auswirkungen müssten so gering wie möglich gehalten werden. Es müsse eine schrittweise und verantwortungsvolle Normalität eingeleitet werden - so schnell wie möglich und so langsam wie nötig.

Ein möglicher Weg: Die Schulen könnten schrittweise geöffnet werden - genauso wie Hochschulen und der Einzelhandel. Dafür müssten die Tests aber deutlich ausgeweitet werden. Auch in den Firmen könnte langsam wieder die Arbeit aufgenommen werden - begleitet vom Tragen von Masken und von klaren Abstands- und Hygieneregeln. Die Experten betonen aber: Wichtig sei es, dass das Gesundheitssystem mit den schweren Verläufen nicht überfordert sei. 

Das schlagen die Experten noch vor

  • Für die Wirtschaft stellen die Experten eine Reihenfolge von Kriterien auf. Wo ist die Gefahr einer Ansteckung besonders hoch und wo weniger. Dann gelte die Frage: „Für wen wäre eine Ansteckung besonders gefährlich?“ Diese Gruppen müssten weiter besonders geschützt werden. Drittens komme es darauf an, was „für Wirtschaft und Gesellschaft besonders wichtig“ sei. Zuletzt schließlich müsse bedacht werden, wie gut sich im jeweiligen Bereich Schutzmaßnahmen umsetzen ließen.
  • Läden sollen generell früher öffnen als Diskotheken, in Restaurants sollen Tische weit auseinander stehen, und nur wenige Gäste zugelassen werden. Großveranstaltungen wie Fußballspiele, Messen und Kongresse müssten dagegen noch länger verboten bleiben.

Rede von Armin Laschet im Podcast "Corona. Und jetzt?" ab 20 Uhr zu hören

Ministerpräsident Laschet will die Empfehlungen nicht nur Kanzlerin Merkel vorlegen. Er will die Ideen aufgreifen und am Abend des Ostersonntag (12. April, 20 Uhr) in einer Rede an die Bevölkerung sagen, was sie in der Praxis bedeuten könnten. Die Rede könnt ihr ab 20 Uhr in unserem Podcast “Corona. Und jetzt?" abrufen. Er ist überall dort zu empfangen, wo es Podcasts gibt.


Autor: José Narciandi

Hier könnt ihr den Podcast "Corona. Und jetzt?" abrufen

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