Evakuierung in Essen: Häuser wegen Bergbaustollen nicht mehr sicher

Am Freitagabend (21. Juni) lief bis in die Nacht ein Großeinsatz der Feuerwehr Essen. Viele Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, weil die Häuser einsturzgefährdet sind.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Haus in Essen einsturzgefährdet: Evakuierung!

Aufregung in Freisenbruch. In der Nacht mussten rund 80 Anwohner ihre Wohnungen am Spervogelweg verlassen. Zwei achtstöckige Wohnhäuser sind nicht mehr sicher, Grund ist ein ehemaliger Bergbaustollen. Nach Angaben der Feuerwehr Essen kontrollierte die für Bergbau zuständige Bezirksregierung Arnsberg seit Wochenbeginn ehemalige Stollen. Bei einer Probebohrung am Spervogelweg am Freitag stießen sie dann auf den Zugang zu einem ehemaligen Stollen - genau unter dem Fundament der Hochhäuser. Die Verfüllung des ehemaligen Wohnhauses ist nicht mehr so fest, um Tragfähigkeit zu gewährleisten. Übersetzt heißt das: das Gebäude ist einsturzgefährdet.

Ein Statiker wurde hinzugezogen und die Bezirksregierung Arnsberg entschied zusammen mit der Stadt Essen und dem Eigentümer des Gebäudes, dass das Haus sofort geräumt werden muss. Betroffen sind rund 80 Bewohner, gemeldet sind in der Wohnung 84 Personen. Sie mussten ihre Wohnungen mitten in der Nacht zurücklassen.

Bewohner in Essen können nicht in ihre Wohnungen

Zur Evakuierung war nicht nur die Feuerwehr sowie die freiwillige Feuerwehr mit einem Großaufgebot im Einsatz, auch die Polizei und die Hilfsorganisationen der Stadt Essen. Ein Bus der Ruhrbahn wurde zur Verfügung gestellt. Rund 30 Bewohner wurden in Notunterkünften der Stadt untergebracht, die meisten davon im ehemaligen Dorint-Hotel. Die restlichen Anwohner kamen bei Freunden oder Familie unter. Die Feuerwehr musste zudem zehn Krankentransporte durchführen. Der Einsatz dauerte bis ungefähr 2:30 Uhr. Eine Sicherheitsfirma bewacht das Gebäude. Wann die Menschen zurück in ihre Wohnungen können, ist noch nicht klar. Offenbar wird es aber mehrere Wochen dauern. Die Stadt Essen ist jetzt zusammen mit der Bezirksregierung Arnsberg für die weiteren Maßnahmen und eine neue Verfüllung zuständig.

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