Schlecker-Pleite in Essen: der große Schock
Deutschlandweit hatte Schlecker fast 50.000 Mitarbeiter:innen und war besonders vor der Jahrtausendwende der größte deutsche Drogeriemarkt. Auch in Essen waren die Filialen in der ganzen Stadt verteilt. Umso größer war der Schock, als Schlecker am 23. Januar 2012 Insolvenz anmeldete. Nicht nur die Mitarbeiter:innen und sogenannten "Schleckerfrauen", sondern auch viele Kund:innen wollten das Ende der Schlecker-Dynastie nicht wahrhaben.
Christine aus Rüttenscheid erinnert sich zurück: "Bei Schlecker gab es einfach alles. Ich habe da von der Babynahrung bis zum Duschzeug alles bekommen. Und ich erinnere mich, dass ich am 11. September in einem Schlecker war." Conny aus Bergerhausen taten vor allem die Mitarbeiter:innen leid: "Bei uns war neben der Arbeit ein Schlecker. Und plötzlich war der einfach weg." Gleich zu Beginn standen in Essen neun Filialen unter anderem in Frintrop, Kettwig und Altendorf auf der Streichliste. Mittlerweile sind nach und nach alle Filialen aus dem Stadtbild verschwunden.
Frühere Schlecker-Filialen in Essen: So sehen die Läden heute aus
Nach der Insolvenz standen in vielen Essener Stadtteilen plötzlich leer. Neue Geschäftsinhaber sollten schnell gefunden werden, was sich aber nicht als leicht herausstellte. Heute sind viele Filialen aber wieder genutzt. Unser Radio-Essen Stadtreporter hat sich am Samstag (22.01.) umgeschaut.
Auf der Altendorfer Straße ist ein Sonnenstudio im ehemaligen Schlecker. In Holsterhausen hat das Fachgeschäft für Stadtwandel ein Zuhause gefunden, in dem unter anderem ein Café. Außerdem kann man dort Workshops zum Thema Upcycling machen oder Second Hand Klamotten kaufen. Im damaligen Schlecker auf der Steeler Straße ist ein Getränkemarkt eingezogen und in Bochold werden Luxusmöbel verkauft.
