Essen: Weihnachten im Altenheim

Dieses Jahr ist Weihnachten für alle anders. Vor allem die Älteren unter uns müssen gut auf sich aufpassen, sie zählen zur Hochrisikogruppe und sollten sich unter keinem Umständen mit Corona anstecken. Aber wie verbringen sie Weihnachten? Und wie halten sich auch die Pfleger*innen bei Laune? Wir haben mit dem Otto-Hue-Haus in Holsterhausen gesprochen.

© Otto-Hue-Haus

Essen: Weihnachten ohne Oma und Opa?

Für uns Essener ist das Weihnachtsfest durch Corona definitiv anders als in den letzten Jahren. Wir müssen Abstand halten und aufpassen, dass wir Oma und Opa nicht versehentlich anstecken. Viele, die in Altenheimen leben, werden die Weihnachtstage wohl auch dort verbringen, heißt es unter anderem aus dem Otto-Hue-Haus in Holsterhausen. Das Haus bittet die Angehörigen, ihre Eltern und Großeltern lieber nicht nach Hause zu holen. Wer länger als 6 Stunden wegbleibt, muss danach für einige Tage in Quarantäne. Die Bewohner haben dafür meist Verständnis. Sie sind stark und halten gut durch, sagt Susanne Radefeld vom Otto-Hue-Haus im Interview mit Radio Essen. Viele haben die Kriegs- und Nachkriegszeit-Weihnachten erlebt und sagen, dass sie das jetzt auch schaffen. Den Familien fällt das oft deutlich schwerer, auf ihre Liebsten zu Weihnachten zu verzichten.

© Larissa Schmitz/ Radio Essen
Mitarbeiter im Otto-Hue-Haus tanzen zu Jerusalema© Larissa Schmitz/ Radio Essen
Mitarbeiter im Otto-Hue-Haus tanzen zu Jerusalema
© Larissa Schmitz/ Radio Essen

Essen: Weihnachtsstimmung trotz Corona

Auch, wenn in diesem Jahr viele strenge Regeln gelten, sollen die Bewohner im Otto-Hue-Haus in Holsterhausen trotzdem ein schönes Weihnachtsfest haben. Dieses Jahr werden viele zur Sicherheit in ihren Zimmern bleiben, die Weihnachtsstimmung kommt trotzdem auf. Viele Mitarbeiter haben sich freiwillig gemeldet, die Spätschicht an Weihnachten zu machen und die Bewohner nicht alleine zu lassen. Es werden CD-Player im ganzen Haus verteilt, damit überall Weihnachtsmusik zu hören ist, außerdem wird geschmückt, es gibt Glühwein, Gedichte zum Lesen und die Mitarbeiter gehen von Zimmer zu Zimmer und verteilen Geschenke.

Die Mitarbeiter im Otto-Hue-Haus tanzen zu Jerusalema© Otto-Hue-Haus
Die Mitarbeiter im Otto-Hue-Haus tanzen zu Jerusalema
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Tanzchallenge: So halten sich die Mitarbeiter im Otto-Hue-Haus bei Laune

Die Arbeit in Altenheimen ist in Coronazeiten noch schwerer als sonst. Seit Monaten sind keine richtigen Besuche möglich und dem Personal fehlt das Miteinander, mal hier das Quatschen beim Kaffee auf dem Gang oder da die Konferenz. Dazu kommt die Arbeit in voller Schutzmontur, das geht an die Nieren. Im Otto-Hue-Haus in Holsterhausen haben sich die Mitarbeier um Susanne Radefeld deshalb was ausgedacht - eine Tanzchallenge: Zum Song Jerusalema. Dazu gibt es überall im Internet Videos von Pflegepersonal, die diesen Tanz tanzen. Das Mitarbeiter im Otto-Hue-Haus tanzen den Tanz auch: zuhause, auf dem Parkplatz oder auf dem Flur mit Abstand und Maske. Die Bewohner kennen den Song mittlerweile auch gut und wackeln mit Händen und Füßen dazu, sobald sie ihn hören.

© Larissa Schmitz/ Radio Essen

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