Essen: Schicksalstag für Galeria Karstadt Kaufhof - Wie geht es weiter

Am heutigen Dienstag entscheiden die Gläubiger wie es mit dem Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof aus Essen weiter geht. In der Messe Essen findet seit dem Vormittag die Gläubigerversammlung statt.

Gläubigerversammlung Galeria Karstadt-Kaufhof zur Entscheidung über Zukunft in der Messe Essen.
© Radio Essen/Kostas Mitsalis

Große Entscheidung für Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof

Die Gläubigerversammlung startet mit dem Sachwalter, der drei Stunden lang seinen Sanierungsplan für den Konzern vorstellt. Danach diskutieren die Gläubiger darüber und am Schluss stimmen sie ab. Der Sanierungsplan sieht vor, dass rund 5.900 Arbeitsplätze wegfallen. Das passiert, indem mehr als 40 Filialen von Galeria Karstadt-Kaufhof bundesweit geschlossen werden. Auch in der Konzernzentrale in Schuir an der Grenze zu Bredeney werden Arbeitsplätze eingespart. Dagegen soll sich auf die Logistik in Vogelheim konzentriert werden.

Wenn die Gläubiger dem Sanierungsplan zustimmen, verzichten sie auf einen Teil ihrer Forderungen und segnen außerdem den Stellenabbau und die Filialschließungen ab. Die Gewerkschaft Verdi rät den Gläubigern trotzdem, für den Sanierungsplan zu stimmen. Es sei besser, knapp 6.000 Stellen zu verlieren als alle, sagte ein Sprecher vor der Sitzung unserem Stadtreporter. Der beobachtet die Versammlung genau. Er sagt am frühen Nachmittag: Bisher sieht es auch danach aus, dass die Gläubiger der Sanierung zustimmen werden. Die Diskussion läuft allerdings schleppend. Immer wieder fordern Gläubiger mehr Zeit für die Beratung untereinander ein. Für sie geht es um über 2 Milliarden Euro, auf die sie verzichten würden, wenn sie dem Plan zustimmen.

Gläubigerversammlung Galeria Karstadt-Kaufhof zur Entscheidung über Zukunft in der Messe Essen.
Gläubiger von Galeria Karstadt-Kaufhof vor der Entscheidung über die Zukunft vor der Messe Essen.© Radio Essen/Kostas Mitsalis
Gläubiger von Galeria Karstadt-Kaufhof vor der Entscheidung über die Zukunft vor der Messe Essen.
© Radio Essen/Kostas Mitsalis

Gläubigerversammlung in der größten Messehalle in Essen

Für die Gläubigerversammlung unter Corona-Bedingungen hat das Essener Amtsgericht extra die größte Messehalle angemietet. Das ist die Halle 3. Die Versammlung ist nicht öffentlich. Unser Radio Essen-Stadtreporter ist vor Ort und versucht mit einigen Gläubigern zu sprechen. Die Gewerkschaft Verdi will vor der Messe für den Erhalt der Arbeitsplätze demonstrieren. Schon 2009 gab es eine ähnlich große Gläubigerversammlung bei uns in Essen. Das war damals die für Arcandor, die damalige Karstadt-Mutter. Dafür wurde damals die Grugahalle genutzt.

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