Essen: Quecksilber-Entsorgung in Frillendorf

In Essen ist heute eine hochexplosive, giftige Chemikalie unschädlich gemacht worden. Die sogenannte Delaborierung fand beim TÜV NORD in Frillendorf statt. Hier könnt Ihr den Einsatz noch einmal nachlesen.

© Stadt Essen

Live-Ticker zur Quecksilber-Entsorgung

14:41 Uhr: Die Stadt bedankt sich bei allen Helfern, speziell dem Umweltamt der Stadt Essen, dem Ordnungsamt, der Feuerwehr Essen, der Polizei, der RGE, den Hilfsorganisationen und der Spezialfirma. Insgesamt waren 132 Personen im Einsatz.

14:37 Uhr: Details zum Einsatz: Zuerst musste ein Epoxydharz auf den Behälter aufgetragen werden, damit der Roboter diesen später greifen und öffnen könnte. Das Harz musste aushärten. Danach konnte der Behälter geöffnet und die kristallisierte Chemikalie mit Wasser verdünnt werden.

14:34 Uhr: Die Stadt meldet: Die Entsorgung einer quecksilberhaltigen Chemikalie in Essen-Frillendorf ist erfolgreich abgeschlossen. Das Quecksilberoxicyanid konnte unschädlich gemacht werden und wird jetzt zur Verbrennungsanlage gebracht. Betroffene Anwohner:innen können zurück in ihre Häuser und Wohnungen.

13:04 Uhr: Die Entschärfung der Quecksilber-Chemikalie läuft wie geplant. Für die Delaborierung sind unter anderem Mitarbeiter der Feuerwehr Essen, das Ordnungsamt, das Umweltamt, das Presse- und Kommunikationsamt und viele Helfer der RGE im Einsatz.

11:57 Uhr: Verkehrsinfo: Während des Einsatzes sind die Fahrten der Buslinien 155 und 160 auf Höhe der Langemarckstraße unterbrochen. Die A40 ist nicht betroffen.

11:34 Uhr: Zum Hintergrund: Das Quecksilberoxicyanid wurde vor vielen Jahren in einem Labor des TÜV für einen Versuch benutzt, sagt die Stadt. Für welchen genau, ist nicht mehr zu ermitteln. Der Behälter mit der Chemikalie wurde seitdem sicher in einem unzugänglichen, fest eingebauten, verschlossenen Panzerschrank aufbewahrt. Eine frühere Entsorgung war nicht möglich, da für einen so seltenen Stoff erst ein geeignetes Verfahren zur Entsorgung entwickelt werden musste.

11:19 Uhr: Der kritischste Moment wird direkt die Öffnung des Gefäßes mit der Chemikalie sein, sagt die Stadt. Wenn das geschafft ist, wird Wasser eingefüllt, um das Quecksilberoxicyanid so stark wie möglich zu verdünnen. Danach wird die verdünnte Chemikalie in mehrere Spezialbehälter aufgeteilt. Dann ist der Stoff auch nicht mehr explosiv und kann zur Verbrennungsanlage gebracht werden. Die endgültige Entsorgung geschieht dann durch Verbrennen.

11:00 Uhr: Die vorbereitenden Maßnahmen vor Ort sind alle getroffen worden. Unter anderem sind eine Dekontaminierungsstrecke und Geräte zur Prüfung der Luftqualität aufgebaut worden. Die Delaborierung kann jeden Moment starten.

10:56 Uhr: Die Evakuierung ist abgeschlossen, auch die Busse der Heimstatt Engelbert sind abgefahren.

09:33 Uhr: Die Evakuierungsdurchgänge sind abgeschlossen, die Sperrstellen werden zugezogen.

09:15 Uhr: Eine Betreuungsstelle für Anwohner:innen wird im Gemeindehaus der Thomaskirche in der Hallostraße 6 - 8 eingerichtet.

09:08 Uhr: Die Fachfirma für die sogenannte Delaborierung der Chemikalie ist bereits vor Ort und wartet auf ihren Einsatz.

09:03 Uhr: Unter anderem muss die Heimstatt Engelbert Jugend- und Behindertenhilfe evakuiert werden. Die Bewohner werden ab 09.30 Uhr mit Bussen abgeholt.

08:57 Uhr: Ein Radius von 200 Metern rund um den Fundort (TÜV) wird abgeriegelt und evakuiert. Die betroffenen Anwohner und Betriebe sind vorab informiert worden. Die A40 ist nicht betroffen. Der erste Evakuierungsdurchgang ist bereits gestartet, sagt die Stadt.

08:00 Uhr: Der Einsatz hat noch nicht begonnen, der Krisenstab wird jeden Moment tagen. In Kürze folgen hier mehr Informationen.


Die Stadt hat für Fragen während des Einsatzes auch eine Hotline eingerichtet. Ihr erreicht sie unter 123 8888.

Außerdem gibt es viele Informationen rund um den Einsatz auf den Seiten der Stadt Essen.

Standort des TÜV NORD im Gewerbegebiet Ernestine an der Langemarckstraße. © Jasmin Trilling/ Stadt Essen
Standort des TÜV NORD im Gewerbegebiet Ernestine an der Langemarckstraße.
© Jasmin Trilling/ Stadt Essen

Essen: Chemikalie ist hochexplosiv und giftig

In Frillendorf gab es heute einen ungewöhnlichen Großeinsatz. Beim TÜV-NORD musste Quecksilberoxicyanid, eine hochexplosive und sehr giftige Chemikalie, entsorgt werden. Wenn etwas schief gegangen und es zu einer Explosion gekommen wäre, hätte es eine große Druckwelle geben und Splitter bis zu 200 Meter weit fliegen können, sagt die Stadt. Deshalb wurde, ähnlich wie sonst bei Bombenentschärfungen, der Bereich während des Einsatzes in einem Umkreis von 200 Metern evakuiert und abgesperrt. Die Betroffenen wurden vorab informiert, sagt die Stadt.

Für die Entsorgung des Quecksilbers waren viele Chemie- und Sicherheitsexperten im Einsatz. Die Chemikalie wurde von erfahrenen Chemikern einer Spezialfirma delaboriert, also in mehreren Schritten unschädlich gemacht. Zur Sicherheit der Chemiker, die mit der Chemikalie arbeiteten, und für den Notfall waren mehrere Notärzte und ein ABC-Team der Feuerwehr im Einsatz. Außerdem machte das Umweltamt parallel Luftmessungen um sicherzustellen, dass die Chemikalien nicht entweichen.

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