Essen: Corona-Verstöße in der "Drehscheibe"

In der Essener Kult-Kneipe "Drehscheibe" hat es am Wochenende einen größeren Polizeieinsatz gegeben. Die Polizei hatte eine Corona-Kontrolle der Stadt begleitet und dabei mehrere Feiernde entdeckt.

© Kristin Mockenhaupt/Radio Essen

Corona in Essen: Polizei beendet Feier in Essener Kult-Kneipe

In der Kneipe "Drehscheibe" in Rüttenscheid hat es am Wochenende mehrere Coronaverstöße gegeben. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage von Radio Essen, dass sie dort in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen Mitternacht acht Menschen getroffen hat. Ob sie dort wild gefeiert haben oder nur bei einem Bier zusammensaßen, wollte die Polizei nicht sagen. Sie hat nur Amtshilfe für die Stadt geleistet, das Verfahren führt die Stadt. Alle Anwesenden bekommen jetzt Ordnungswidrigkeitsanzeigen, auch René Pascal, der Betreiber der Drehscheibe. Er selbst habe von der Feier aber nichts gewusst und sei auch nicht dabei gewesen, sagte er auf Nachfrage von Radio Essen.

Rene Pascal: "Wusste nichts von Feier in meiner Kneipe"

Radio Essen konnte am Montagnachmittag kurz mit Rene Pascal über die Vorwürfe sprechen. Er selbst könne dazu nicht viel sagen, sagt er am Telefon. Er habe von der Feier erst erfahren, als sie von der Polizei aufgelöst wurde und man ihn informiert habe. Mitarbeiter hätten die Party ohne sein Wissen organisiert, mit selbst mitgebrachten Getränken und einigen Freunden. Einen Schlüssel für die Kneipe hätten sie selbst gehabt.

Konsequenzen will Rene Pascal gegenüber seinen Mitarbeitern nicht ziehen, sagt er auf Radio Essen-Nachfrage. Man arbeite schon so lange in der Kneipe zusammen, das sei wie Familie. Da könne man so etwas auch mal verzeihen.

Stadt Essen: Acht Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten

Die Stadt Essen hat sich bisher nur knapp zu dem Einsatz in der "Drehscheibe" geäußert. Sie spricht gegenüber Radio Essen von zehn bewirteten Gästen, hält sich ansonsten mit Details aber zurück. Offen bleibt beispielsweise noch, was den Feiernden genau vorgeworfen wird. Dabei geht es unter anderem darum, ob Masken getragen wurden, ob normaler Kneipenbetrieb lief oder die Feiernden nur gemütlich zusammensaßen und mitgebrachte Getränke konsumierten.

In einer anonymen E-Mail an Radio Essen war die Rede von "normalem Schankbetrieb ohne Masken und Abstand." Der Absender behauptet außerdem, Rene Pascal sei auch selbst vor Ort gewesen. Belege dafür gibt es allerdings bisher nicht. Die Stadt verweist, darauf angesprochen, auf das laufende Verfahren. Der Betreiber der Kneipe werde nun angeschrieben und könne sich zu den Vorwürfen äußern. Alles Weitere werde dann das Verfahren zeigen.

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