Essen: Bischof Overbeck für Verbesserungen bei Organspende
Veröffentlicht: Montag, 06.01.2020 14:45
Ruhrbischof Overbeck mischt sich bei der Organspende ein. Er hat den Essener Bundestagsabgeordneten einen Brief geschrieben. Darin bittet er sie gegen die so genannte Widerspruchslösung zu stimmen.
Bischof von Essen zur Organspende in Deutschland
Am 16. Januar entscheiden die Politiker im Bundestag darüber, wie die Organspende in Zukunft in Deutschland geregelt ist. Dabei stehen sich zwei Vorschläge gegenüber: Gesundheitsminister Spahn will eine so genannte Widerspruchslösung. Die bedeutet, dass jeder Organspender ist, solange er nicht ausdrücklich widerspricht. Eine Gruppe um Grünen-Chefin Baerbock will eine andere Regelung. Jeder soll regelmäßig über die Organspende informiert werden, zum Beispiel bei der Abholung eines Passes im Bürgeramt. In einem Register kann dann im Internet jederzeit geändert werden, ob jemand Organspender ist oder nicht.
Bischof aus Essen klar gegen Widerspruchslösung bei Organspende
Ruhrbischof Overbeck stellt sich gegen die Widerspruchslösung. Er findet, dass die Organspende eine "freiwillige Gabe" ist und "keine Selbstverständlichkeit". Jeder muss seine Entscheidung bewusst offen halten können, meint er. Deshalb bittet er in einem Brief die Bundestagsabgeordneten aus Essen und dem Rest des Ruhrbistums darum gegen die Widerspruchslösung zu stimmen. Den zweiten Vorschlag findet der Essener Bischof "pragmatisch". Er glaubt, dass er für mehr Bereitschaft zur Organspende sorgen wird.
Politiker aus Essen zu Organspende
Die Essener Bundestagsabgeordneten haben sich schon recht klar positioniert. Die beiden SPD-Männer Arno Klare und Dirk Heidenblut sind für die Widerspruchslösung. Sie glauben, dass es so merklich mehr Organspender geben wird. Auch Matthias Hauer von der CDU findet die Idee gut. Kai Gehring von den Grünen will dagegen, dass jeder regelmäßig gefragt wird, ob er Organspender sein will. Stefan Keuter von der AfD unterstützt keine der beiden Ideen.
