Essen: Aus für zwei Kirchen - bald weniger Gebäude

In Essen werden zwei weitere Kirchen dicht gemacht. Die Pfarrei muss sparen. Die Entscheidungen seien aber niemandem leicht gefallen, heißt es.

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Pfarrei in Essen: "Weniger Gebäude, mehr Nähe"

Der Pfarrei St. Josef Ruhrhalbinsel in Essen fehlt das Geld. Ein neues Konzept musste deshalb her. „Wir wollen näher bei den Menschen sein und uns von Immobilien trennen, die in der zukünftigen Struktur nicht mehr benötigt werden“, fasst Pfarrer Gereon Alter das Konzept zusammen.In der Praxis bedeutet das Folgendes: die Pfarrei wird in zwei Kirchen bald keine Gottesdienste mehr anbieten. Es trifft die Kirchen St. Mariä Geburt in Dilldorf und St. Mariä Heimsuchung in Überruhr-Hinsel. Die beiden Kirchen sollen "für eine andere (soziale) Nutzung zur Verfügung gestellt werden", heißt es. Die Entscheidung sei niemandem leicht gefallen. Vor allem bei Kirchengebäuden gehe das immer mit ganz viel Schmerz einher, sagt Pfarrer Gereon Alter. Allen war aber klar, dass es ohne Verluste nicht gehen wird.

So geht es mit der Pfarrei in Essen weiter

Das neue Konzept sieht nicht nur das Aus von zwei Kirchen als Gottesdienst-Standorten vor. Es wird sich noch viel mehr verändern. Die Kirchen Herz Jesu in Burgaltendorf, St. Georg in Heisingen und St. Suitbert in Überruhr-Holthausen sollen langfristig erhalten bleiben und künftig multifunktional genutzt werden. Bedeutet: Dort soll es unter anderem Konzerte und Vorträge geben. Auch deren Gemeindeheime sollen künftig neu ausgerichtet und anders genutzt werden - zum Beispiel als Mehrgenerationenhaus. Die Kirche St. Barbara in Byfang soll wiederum so lange erhalten bleiben, "wie es wirtschaftlich und personell darstellbar ist", schreibt die Pfarrei. Das Gemeindeheim dort soll ebenfalls so lange wie möglich durch Förderverein erhalten bleiben. Gleiches gilt für das Gemeindeheim St. Mariä Geburt in Dilldorf.

In Kupferdreh ist das St. Josef Gemeindeheim gerade erst frisch modernisiert worden. Laut der Pfarrei soll es auch langfristig erhalten bleiben. "An möglichst allen Standorten soll es auch weiterhin Versammlungsmöglichkeiten (insbesondere für Kinder und Jugendliche) geben", heißt es außerdem.

Pfarrei in Essen setzt auf Kooperation

Damit das Konzept auch gut funktioniert, setzt die Pfarrei St. Josef Ruhrhalbinsel vor allem auf eins: Kooperation. Sie will zum Beispiel mit den künftigen Nutzern der umgewidmeten Immobilien enger zusammenarbeiten, schreibt sie. Außerdem soll die bereits bestehende Kooperation mit den evangelischen Kirchengemeinden auf der Ruhrhalbinsel ausgebaut werden. Damit aber die Gruppen nicht allzu überfordert sind, soll das haupt- und ehrenamtliche Engagement gestärkt werden. So könne man zielgerichteter handeln, heißt es weiter.

Umsetzung bereits im Herbst

Wann genau welche Gebäude wie anders genutzt werden, ist noch nicht ganz klar. Mit der Umsetzung des Konzepts will man aber im Herbst beginnen, heißt es von der Pfarrei. Außerdem sollen Arbeitsgruppen gebildet werden, die einen genauen Zeit- und Ablaufplan festlegen. Laut Pfarrer Gereon Alter hätten sich bereits viele Menschen dazu bereit erklärt freiwillig mitzuhelfen: "Es scheint den Menschen schon ein Anliegen zu sein, auch unter veränderten Rahmenbedingungen eine attraktive Gemeinschaft zu bleiben", erklärt der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Heinz Willing außerdem.

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