Eintrittskarten für Weihnachtsgottesdienste in Essen

"In der Kirche reden wir von Frieden, an der Tür ist Krieg." So beschreibt die Pfarrerin der evagelischen Gemeinde Haarzopf den Heiligabend vor zwei Jahren. Damals wurde es in der der Kirche immer voller. Irgendwann mussten die Türen geschlossen werden, weil sonst die Fluchtwege nicht mehr frei gewesen wären. Einige der Ausgeschlossenen hatten wenig Verständnis, Pöbeleien und ein Shitstorm waren die Folge. Die Lösung der Gemeinde: Eintrittskarten für die besonders beliebten Gottesdienste, vor allem mit den Krippenspielen in der Kirche Haarzopf und im Gemeindezentrum Fulerum.

Letztes Jahr hat die Gemeinde die Karten zum ersten Mal verteilt. Sie nennt das einen großen Erfolg. "Wir hatten das friedlichste Weihnachten ever", heißt es. Deshalb gibt es dieses Jahr die gleiche Regelung. Nur wer sich in den letzten Wochen eine Karte besorgt hat, kommt heute in die Gottesdienste mit den Krippenspielen und die Christvesper. Eine evangelische Gemeinde in Krefeld hat sich Haarzopf jetzt offenbar zum Vorbild genommen. Für ihren Gottesdienst mit moderner Musik und Theater hat sie in diesem Jahr zum ersten Mal auch Eintrittskarten verteilt. In dem Gottesdienst in Krefeld ist letztes Jahr ein Besucher umgekippt. Weil die Kirche so voll war, sind die Sanitäter kaum durchgekommen.