Die Linke Essen kritisiert Ordnungsdezernent Kromberg im Radio Essen-Interview: "Problem mit Trinkerszene nicht gelöst"

Das Problem mit der Trinkerszene bei uns in Essen ist gelöst, hatte Ordnungsdezernent Christian Kromberg im Radio Essen-Interview behauptet. Es gebe nur noch kleinere Gruppen, die aber keine Probleme mehr machten. Die Linke in Essen hat das Interview gehört - und sieht die Situation ganz anders.

Willy-Brandt-Platz
© Radio Essen/ Melanie Oelschlägel

Trinkerszene in Essen kein akutes Problem mehr?

Das Problem mit der Trinkerszene bei uns in Essen ist angeblich gelöst. Am Willy-Brandt-Platz sind schon länger keine Trinker mehr und auch in den anderen Teilen der Innenstadt sind die Gruppen deutlich kleiner geworden, sagt Ordnungsdezernent Christian Kromberg. Seit einigen Jahren geht die Stadt aktiv gegen die Trinkerszene vor, damit die Gruppen möglichst klein bleiben. Hier sind die zentralen Aussagen im Interview noch mal zusammengefasst:

© Radio Essen, Joshua Windelschmidt

Ordnungsdienst in Essen kämpft gegen Trinkerszene

Um die Trinkerszene nicht zu groß werden zu lassen, hat die Stadt mehr Mitarbeiter im Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) eingestellt. Sobald die Gruppen größer als vier Personen werden, schreitet der KOD ein und spricht möglicherweise auch einen Platzverweis aus, sagt Kromberg. Die Gruppen werden dadurch getrennt und verteilen sich im Stadtgebiet. So soll ausgeschlossen werden, dass es zu erhöhter Aggressivität innerhalb der Szene kommt, aber auch gegen andere Menschen.

Dass die Trinker zum Willy-Brandt-Platz irgendwann zurückkehren, schließt Christian Kromberg aus. Das ist deshalb spannend, weil der Willy-Brandt-Platz nächstes Jahr aufgewertet werden soll. Geplant ist vor allem ein wöchentlicher Frischemarkt. Dafür muss unter anderem auch der Obststand von der kettwiger Straße auf den Willy Brandt-Platz umziehen.

Die Linke Essen kritisiert Umgang mit der Trinkerszene

Die Essener Linke hält das Problem mit der Trinkerszene in der Innenstadt nicht für gelöst. Sie sagt stattdessen, dass das Problem nur verdrängt wird. Die Trinker seien jetzt einfach hinter dem Hauptbahnhof. Die Linke fordert mehr Streetworker, die den Obdachlosen und Trinkern langfristig helfen, ihre Probleme zu lösen. Außerdem sei der öffentliche Raum für alle da. Sonst wäre der Weihnachtsmnarkt schnell leer, heißt es.

Viele von Euch sehen das offenbar ähnlich. Wir haben das Thema auf unserer Facebookseite zur Diskussion gestellt. Frank spricht da zum Beispiel auch nur von "Schwerpunktverlagerung", Steffi und Matthias sehen die Trinker jetzt statt auf dem Willy Brandt-Platz an der Südseite des Hauptbahnhofs und im Stadtgarten. Ihr könnt uns gern noch Eure Meinung dazu sagen. Mit Klick auf das Facebook-Logo rechts oben kommt Ihr direkt zum Post.

Weitere Meldungen

skyline