Die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern: Fast überall 2G oder 2G+

Die Ministerpräsidentenkonferenz mit Olaf Scholz und Angela Merkel hat neue, schärfere Corona-Maßnahmen gebracht. Hier gibt es den Überblick.

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© dpa

Quasi-Lockdown für Ungeimpfte

Es wird ein ungemütlicher Dezember für Ungeimpfte. Denn Bund und Länder haben - wie bereits im Vorfeld angekündigt - die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Infektionsgeschehen und damit zur Entlastung von Krankenhäusern und Intensivstationen verschärft. Bar- und Clubbetreiber müssen in Hotspots erneut ihre Räume und Örtlichkeiten schließen. Ein herber Schlag für das Nachtleben in Deutschland und alle, die damit Geld verdienen. Damit ist aber noch nicht Schluss. Wir haben das Maßnahmen-Paket für Euch zusammengefasst aufbereitet.

„Sie sehen an den Beschlüssen, dass wir verstanden haben, dass die Lage ernst ist“, sagt Angela Merkel.

Das sind die Ergebnisse des Corona-Gipfels vom 2. Dezember

  • Bei jeglichen Freizeitaktivitäten, egal ob Kino-, Theater- oder Restaurantbesuchen steht 2G fest. Dazu soll als Ergänzung die Option auf 2G Plus bestehen, um dem Pandemiegeschehen noch gerechter zu werden.
  • Im Einzelhandel gilt nun ebenfalls 2G - außer in Geschäften des täglichen Bedarfs, wie Supermärkte, Apotheken oder Drogerien.
  • Ungeimpfte müssen sich auf Kontaktbeschränkungen einstellen. Im Beschlusspapier steht, dass bei Treffen von Personen "an denen nicht geimpfte oder genesene Personen teilnehmen" auf den eigenen Haushalt sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushalts beschränkt werden. Kinder bis 14 Jahre sind davon ausgenommen.
  • Das Thema Großveranstaltungen haben Bund und Länder auch besprochen und haben sich auf folgende Maßnahme geeinigt: In Innenräumen soll es eine Obergrenze von 5.000 Personen geben, im Freien eine von bis zu 15.000. Generell soll es bei Großveranstaltungen jeglicher Art (Fußballspiele oder Kulturveranstaltungen) eine Begrenzung der Zuschauerkapazität von 30 Prozent geben. Allerdings wird generell empfohlen, dass solche Veranstaltungen ohne Zuschauer stattfinden sollten - "aufgrund der nachlassenden Immunität".
  • Clubs, Diskotheken und Bars sollen in Hotspots schließen. Ein Hotspot ist nun eine Stadt oder ein Kreis mit einer Inzidenz von 350 oder mehr.
  • Bund und Länder haben - um Krankenhäuser zu entlasten - außerdem ein Böllerverbot an Silvester verhängt.
  • Apotheker und Zahnärzte sollen ebenfalls mit impfen. Dafür soll es eine gesetzliche Änderung geben.

Essener Apotheker wollen impfen

Viele Essener Apotheker sind bereit, bei den Corona-Impfungen zu helfen. Warum sollte das nicht möglich sein, meint der Sprecher der Essener Apotheker aus der Nordstern-Apotheke in Karnap. Er sagt allerdings, dass die Apotheker erstmal Schulungen brauchen. Außerdem könnten sie nur Menschen impfen, die keinen ärztlichen Rat brauchen. Die Apothekerin aus der Holsterhauser Apotheke ist schon geschult, weil sie schon gegen die Grippe impfen darf. Ich würde auch Samstagnachmittag gegen Corona impfen, meint sie. Neben den Apothekern sollen auch Zahnärzte gegen Corona impfen.

Eure Meinung ist uns wichtig!

Wie steht Ihr zu den aktuellen Beschlüssen? Zu streng, noch zu wenig? Schickt uns eine Whatsapp-Sprachnachricht an die 0201 245 85 85 oder stimmt hier ab.

Impfpflicht ab Februar?

Das wohl am meisten diskutierte Thema des Bund-Länder-Gipfels ist die Impfpflicht. Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht soll zeitig auf den Weg gebracht werden, die allgemeine Impfpflicht dann ab Februar 2022 folgen. Dazu bedarf es aber einer Abstimmung im Bundestag und einer Empfehlung des Ethikrates.

NRW könnte Bundeslinie bei Regeln fahren

In der Vergangenheit wichen die Beschlüsse von Bund-Länder-Konferenzen mit den Regeln für Nordrhein-Westfalen hier und da doch deutlich ab. Im Vorfeld verkündete Hendrik Wüst, der neue NRW-Ministerpräsident aber, dass er eigentlich auf bundeseinheitliche Standards und Regeln setzen möchte. Am Ende aber entscheidet, was in der Coronaschutzverordnung steht, zumal sich das Landeskabinett eigentlich schon auf einige Punkte geeinigt hatte. Diese wird für NRW in den kommenden Stunden oder Tagen aktualisiert. Dann steht fest, auf was sich Bürgerinnen und Bürger im Bundesland einstellen müssen.

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