Corona in Essen: Neue Regeln in Altenheimen machen Bewohner und Besucher froh

In den Essener Alters- und Pflegeheimen gelten ab sofort neue Besuchsregelungen. Seit gestern (1. Juli) dürfen Angehörige ihre Verwandten länger und ohne Termin besuchen und sie sogar berühren und in den Arm nehmen.

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© Radio Essen / Fabian Schulenkorf

Neue Corona-Regeln in Altersheimen in Essen

Für Besucher in den Essener Alternheimen gibt es ab sofort neue Regeln. Seit dem 1. Juli dürfen Angehörige ihre Verwandten länger und ohne Termin besuchen und sie sogar berühren und in den Arm nehmen. Das war vorher nicht erlaubt. Dabei muss man aber nach wie vor eine Maske tragen und sich vorher die Hände desinfizieren. Bevor man ein Alters- oder Pflegeheim betritt, wird Fieber gemessen und man muss sich in eine Besuchsliste eintragen, damit mögliche Infektionsketten nachverfolgt werden können. Auch auf den Fluren gelten weiterhin die Maskenpflicht und der Mindestabstand.

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Emotionale Momente in Altenheim in Essen

"Das ist Folter",sagt Frau Müller. Regelmäßig besucht sie ihren bettlägerigen Mann im Lambertus-Stift in Rellinghausen. Sie erzählt, dass die Zeit, in der sie ihren Mann nicht berühren durfte, sowohl für sie als auch ihren Mann sehr schwer war. In der Zeit, als sie ihm nicht mal die Hand reichen durfte, erzählt sie, habe er oft geweint. Das tat auch ihr weh. Daher hofft sie, dass sich alle an die Regeln halten und sie und ihr Mann nicht zurück zu den alten Einschränkungen müssen. Auch Gerd Krause begrüßt die Lockerungen, hat aber auch großes Verständnis für die Regeln, die vorher gegolten haben. Dazu gehört auch, dass die Wohnbereiche im Wohnheim strickt voneinander getrennt sind. Auch er möchte weiterhin seine 92-jährige Mutter Ursula besuchen und wieder in den Arm nehmen.

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Essen: Pflegeheim besorgt

Die Chefin des Lambertus-Stift in Rellinghausen steht den Neuerungen gespalten gegenüber: Einerseits freut sie sich für die Angehörigen und die Bewohner. Andererseits ist sie besorgt, dass es durch die Lockerungen zu einem erneuten Corona-Ausburch in ihrer Einrichtung kommt. Die Sorgen sind nicht unberechtigt: Im Lambertus-Stift sind mehrere Bewohner an Corona gestorben. Auch andere Pflegeheime waren Hotspots, in denen sich das Corona-Virus schnell ausgebreitet hat.

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