Colosseum Theater im Westviertel von Essen soll verkauft werden

Essen steht kurz davor einen großen Veranstaltungsort zu verlieren. Das Colosseum Theater im Westviertel von Essen soll verkauft werden. Der Betreiber und Musical-Riese Stage Entertainment will das Musical-Geschäft im Ruhrgebiet offenbar aufgeben.

Colosseum Theater am Berliner Platz in Essen
© Klaus Micke / WAZ FotoPool

Metronom Theater und Colosseum Theater betroffen

Stage Entertainment hat am Dienstag zu einer exklusiven Pressekonferenz geladen, mit unschönen Nachrichten für das Ruhrgebiet. Sie betreiben das Metronom Theater in Oberhausen und das Colosseum Theater bei uns in Essen. Beide Häuser seien aber in den letzten 15 Jahren nicht profitabel gewesen. Viele Menschen fahren für Musicals auch weiter weg, wie zum Beispiel in Hamburg oder Berlin. Beschlossene Sache ist wohl der Verkauf des Metronom Theaters zum 22. März 2020. Für das Colosseum gibt es auch schon zwei konkrete Kauf-Angebote. Da soll die Entscheidung zum Juli 2020 fallen. Wer die Interessenten sind, will Stage Entertainment noch nicht sagen, nur, dass es keine Theater- oder Musicalbetriebe sind. Was dann aus dem Colosseum wird und wofür es dann genutzt wird, ist somit auch noch unklar.

Das ist das Colosseum-Theater

Viele Essener finden Verkauf schade

Viele Radio Essen-Hörer sind traurig über das voraussichtliche Aus für das Colosseum Theater im Westviertel. "Das Colosseum ist so ein toller Veranstaltungsort mit Ruhrgebietsflair. Wie kann man das so an die Wand fahren?", fragt Barbara auf unserer Radio Essen-Facebook-Seite. Viele haben bei uns im Westviertel Musicals, wie die Rocky Horror Picture-Show oder Mamma Mia gesehen. Einige sehen den Grund für das fehlende Publikum in der Auswahl der Veranstaltungen. Melanie zum Beispiel schreibt: "Es fehlten die Kracher dort." Christian meint: "Man hätte das Phantom dort weiter gruseln lassen sollen." Für Martina liegt es aber auch an den Preisen: Tickets für Musical seien zum Teil unerschwinglich teuer geworden worden.


© Radio Essen

Thomas Kufen traurig über Schließung

Oberbürgermeister Thomas Kufen zeigt sich im Radio Essen-Interview traurig, dass das Colosseum geschlossen werden soll. Er kenne viele Menschen, die die Veranstaltungen dort gerne besucht hätten, viele wären auch aus anderen Städten dafür extra nach Essen gekommen.

Wie es mit dem Colosseum weitergeht, will Kufen noch nicht sagen. Ihm ist wichtig, dass dort weiterhin „Leben eingeführt wird“ und Arbeitsplätze gesichert werden. Der Ort sei schließlich äußerst prominent und habe sich in den letzten Jahren äußerst positiv entwickelt. Zu Spekulationen über mögliche Käufer wollte der Oberbürgermeister noch nichts sagen, die Essener Wirtschaftsförderung habe aber ein Auge darauf.

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„Das Colosseum ist ein tolles Haus mit schöner Atmosphäre. Da muss weiter Leben drin sein.“

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