Bundestagswahl: Radio Essen begleitet Erstwähler:innen aus den drei Wahlkreisen

Die Bundestagswahl 2021 ist alles andere als gewöhnlich: Gerade viele junge Menschen können sich an ein Deutschland ohne Merkel gar nicht erinnern. Wir begleiten drei Essener Erstwähler:innen und sprechen mit ihnen über den Wahlkampf, die Kandidat:innen, die TV-Trielle und ihre Wünsche für Essen.

© Sven Christian Schulz / Radio Essen

Essen: Junge Wähler:innen wollen Veränderung in der Politik

Bei der Bundestagswahl 2021 gibt es rund 2,8 Millionen Erstwähler:innen. Sie dürfen das erste Mal an einer Bundestagswahl teilnehmen, die alles andere als gewöhnlich ist. Wir haben mit drei Erstwähler:innen aus den drei Essener Wahlkreisen gesprochen: Lisa aus Borbeck (Wahlkreis I), Philipp aus Katernberg (Wahlkreis II) und Julia aus Kettwig (Wahlkreis III). Alle drei freuen sich, nun auf bundespolitischer Ebene mitbestimmen zu dürfen. Zwar wissen sie teilweise noch nicht, wen sie wählen, aber sie wissen schon, auf welche Themen sie besonders achten wollen. Digitalisierung, Bildung und Gesundheitspolitik sind ganz vorne dabei. Allerdings wünschen sie sich vor allem mehr Beachtung von der Politik. Lisa hat zum Beispiel das Gefühl, dass junge Menschen bis jetzt gar nicht mit dem Wahlkampf angesprochen werden.

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Wahl 2021 in Essen: Erstwähler:innen wollen bessere Digitalisierung, Bildung und Infrastruktur

Auch für Essen und ihre eigenen Wahlkreise und Stadtteile haben die Erstwähler:innen konkrete Wünsche. Mit der aktuellen Situation in Essen sind sie nicht vollkommen zufrieden. Philipp aus Katernberg hatte vor Kurzem eine einstündige Diskussion mit seinem Freund über die Verkehrsprobleme in der Stadt. Lisa aus Borbeck fordert mehr Gleichheit zwischen den Stadtteilen. Julia aus Kettwig will bessere Qualität und mehr Digitalisierung für Schulen und Unis im Ruhrgebiet.

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Bundestagswahl in Essen: Junge Wähler:innen zu Merkel und dem Wahlkampf

Die Bundestagswahl rückt immer näher und damit läuft der Wahlkampf langsam richtig an. Für Lisa aus Borbeck ist es dieses Jahr ein komisches Gefühl. Weil Angela Merkel nicht mehr antritt, würden wir uns jetzt ins Ungewisse begeben. Andererseits könnte das auch ein guter Neuanfang für Deutschland werden, sagt sie. Julia aus Kettwig freut sich sogar und hofft, dass nun jemand Jüngeres Kanzler:in wird, sodass die Bedürfnisse der jüngeren Generationen beachtet werden. Vom bisherigen Wahlkampf sind die drei Jungwähler:innen aber nicht sehr begeistert. Lisa findet den Straßenwahlkampf in Essen manchmal zu aufdringlich und Philipp zweifelt an der Ernsthaftigkeit mancher Politiker:innen. Julia hat sich schon entschieden, wen sie wählen möchte - ihr Direktkandidat macht Wahlkampf ganz modern auf Instagram.

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Bundestagswahl 2021: Wahl-O-Mat und Wahlprogramme für die Wahlentscheidung

Julia aus Kettwig ist sich schon seit einiger Zeit sicher, wem sie ihre Stimme am 26. September gibt. Dabei hat ihr nicht nur die Berichterstattung über die Wahl geholfen, sondern auch Satireshows, um ihre Sichtweise zu erweitern. Philipp aus Katernberg hat noch nicht final entschieden, wen er wählt. An die Entscheidung will er ganz systematisch herangehen: Zuerst findet er mit dem Wahl-O-Maten die Parteien, mit denen seine Ansichten am meisten übereinstimmen. Dann liest er von diesen Parteien das Wahlprogramm und wählt seinen Favoriten. Lisa aus Borbeck ist noch komplett unentschlossen. Sie wartet auch auf den Wahl-O-Maten und achtet darauf, wie sich der Wahlkampf weiterentwickelt.

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Triell zur Bundestagswahl: Das sagen junge Wähler:innen

Natürlich haben wir mit den Essener Erstwähler:innen auch über eins der TV-Trielle zwischen den drei aussichtsreichsten Kanzlerkandidierenden gesprochen. Philipp aus Katernberg fand die Sendung am 12. September zwar informativ, seine Wahlentscheidung hat es jedoch nicht verändert. Julia aus Kettwig hat vor allem die Vielfalt der Themen gefallen, über die die Kandidierenden diskutiert haben. Unsere Erstwähler:innen haben uns außerdem verraten, wer aus ihrer Sicht das zweite TV-Triell gewonnen hat.

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