Arztpraxen in Essen streiken

In Essen wird in den Hausarztpraxen gestreikt

In Essen geht es am Donnerstag (8. Februar) etwas langsamer in den Hausarztpraxen vorwärts. Vielleicht nimmt sogar der Chef persönlich die Patientinnen und Patienten an. Die medizinischen Fachangestellten streiken für mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen. Die Tarifverhandlungen laufen, am Donnerstag gibt es zunächst einen Warnstreik. Die Ärzte selbst würden ihre Angestellten gern besser bezahlen. Sie haben aber nur ein bestimmtes Budget von den Krankenkassen zur Verfügung und müssen die Praxis am Laufen halten. Das erklärt Dr. Tobias Ohde, Hausarzt in Altenessen und Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.

In Essen dauert es in einigen Praxen länger

Die Ärzte in Essen unterstützen die Forderungen nach mehr Gehalt für ihre medizinischen Fachangestellten. Sie sind aber in Sorge, dass sie die Forderungen der Gewerkschaft nicht erfüllen können. Dann könnten noch mehr medizinische Fachangestellte die Praxen verlassen, so die Befürchtung von Dr. Tobias Ohde. Die gut ausgebildeten Fachkräfte sind aber wichtig für die Praxen und halten diese am Laufen. Die Ärzte können jedoch nicht allein entscheiden, wie viel sie ihnen zahlen. Sie bekommen für ihre Behandlungen Geld von den Krankenkassen. Bei manchen Ärzten ist das Budget aber schon vor Ende des Monats aufgebraucht. Demnächst soll es neue Regeln für diese Budgets geben. Darüber diskutieren gerade Politikerinnen und Politiker bundesweit. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hatte erst im Januar ein Treffen mit den Hausärzten und will ein neues Gesetz vorlegen. Je nachdem wie das ausfällt, könnten die Ärzte ihren Angestellten dann wirklich mehr Geld zahlen - so wie sie es verdienen.

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