Album der Woche: Alice Merton - S.I.D.E.S.

Der Titel ist Programm: Alice Merton zeigt sich auf ihrem zweiten Album "S.I.D.E.S." von neuen Seiten. Auf ihr poppiges Debüt folgt ein traurigeres, persönlicheres Album.

(dpa) - Auf Regen folgt Sonnenschein. In diesem uralten Sprichwort steckt die Idee, dass eine Situation mit der Zeit auf natürliche Weise ganz von allein besser wird. Dieser Überzeugung ist auch die Popsängerin Alice Merton – und bringt sie auf ihrem neuen Album "S.I.D.E.S." zum Ausdruck. "Es gibt immer eine andere Seite. Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels. Die Frage ist nur, wie und wann man da ankommt", sagt die 28-Jährige im Interview.

Persönlich und intensiv – das trifft auf ihre neue Platte zu, die wie zuletzt so viele ein Pandemie-Werk ist. Die vergangenen zwei Jahre machten Merton oft zu schaffen. Neben schönen Momenten gab es eben auch die schrecklichen, wie sie erzählt. "Es war irgendwie eine echte Achterbahnfahrt, und darum geht es auch in dem Album."

Die Sängerin musste eine schwere Trennung verarbeiten. Dazu kamen der Tod ihrer geliebten Großmutter und mentale Herausforderungen. Denn Merton hatte mit Panikattacken zu kämpfen und entschloss sich schließlich, Hilfe zu suchen. "Es ging mir lange Zeit sehr schlecht, und ich wusste, dass ich in Therapie muss", erzählt sie. Die Platte wird mit dem Lied "The Other Side" abgerundet. Aber was ist diese andere Seite? "Die andere Seite ist einfach der Moment, wo du merkst, dass es dir besser geht", erklärt Merton. Zwar könne man immer wieder auf die andere Seite kommen. Das Leben sei aber ein dynamischer Zustand und werfe einen auch immer wieder zurück. "Es ist einfach das Leben, es ist ein Zyklus, und das wollte ich mit dem Album auch ausdrücken."

Die neue Single von Alice Merton "The Other Side" hier im Video.

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