Waffenverbotszonen in Essen: Schulen setzen auf Verbote und Prävention

Wie können wir in Essen dafür sorgen, dass weniger Messer und andere Waffen im Umlauf sind? Von der Stadt heißt es, dass auch die Schulen gefragt sind. Hier müsse ein Waffenverbot gesetzt werden. Viele Schulen haben das schon in ihrer Schulordnung stehen.

© Stadt Essen

An vielen Schulen in Essen gibt es schon Waffenverbote

Die Stadt Essen will härter gegen bewaffnete Jugendliche vorgehen und fordert unter anderem von den Schulen, Waffenverbote in die Schulordnung zu schreiben. Eine Radio Essen-Recherche hat ergeben, dass viele Schulen solche Verbote schon längst in ihren Leitlinien und Verordnungen haben. Unter anderem das Gymnasium Nord-Ost in Altenessen geht sogar einen Schritt weiter und verbietet nicht nur Waffen, sondern auch Spielzeugnachbildungen und Attrappen jeder Art. Auch an der Gertrud-Bäumer-Realschule gilt ein Waffenverbot. Kontrollieren könne man das aber nicht, sagt Schulleiterin und Sprecherin der Essener Realschulen, Barbara Bielefeld. Bei einem begründeten Verdacht müssten Ordnungsamt oder Polizei hinzugezogen werden. Generelle Kontrollen würden helfen. Denn niemand weiß, wer wirklich eine Waffe dabei hat. Wichtig ist aber, dass die Kontrollen auch wirklich an allen Schulen stattfinden. Sonst könnte sich das dadurch entstehende Sicherheitsgefühl auch ins Negative verkehren, wenn die Schüler das Gefühl bekämen, die Polizei sei da, weil man auf einer "Problemschule" sei, sagt sie im Radio Essen-Interview. Auch die Diskussion rund um Videoüberwachung an Schulen findet Barbara Bielefeld richtig. Natürlich müssten die Datenschutzbedingungen geklärt werden. Aber Videoüberwachung könne potenzielle Täter abschrecken und gleichzeitig dafür sorgen, dass Schulen die offenen Orte, die sie gerade sind, auch bleiben können.

Schulen in Essen: Prävention rund um Waffenbesitz

Ein reines Waffenverbot reicht der Gertrud-Bäumer-Realschule in Altenessen nicht aus. Die Schule setzt aktiv auf Prävention. In den 6. und 7. Klassen gibt es regelmäßig Unterrichtseinheiten, oft einen ganzen Tag lang. Dort wird sensibel und auch mit Hilfe der Schulsozialarbeiter aufgeklärt, was eine Waffe im schlimmsten Fall ausrichten kann. Das erklärt Schulleiterin Barbara Bielefeld auch im Interview mit Radio Essen-Redakteurin Anne Schweizer.

© Anne Schweizer/ Radio Essen

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